Der eine Gedanke

Federführend liegt er mir auf der Zunge,
will ihn herausschreien, dass ihn jeder hört,
die Welt soll erfahren, was ich denke,
was ich in meinem Inneren empfinde und fühle,
die Synergie, die ich verspüre am ganzen Leibe,
die Harmonie, die mich dabei umgibt,
der Zuckerguss anstatt der fettigen Sahne,
die zu schnell verfließen würde auf dem Dessert.

Es ist angerichtet für zwei, keiner bleibt alleine,
der Gedankenwind der uns täglich umweht,
die Blumen, die in unserem Inneren blühen,
frische Knospen, die in uns sprießen, den
Herzensrasen erklimmen, saftig und grün,
alles mit anfänglichem Liebeshunger getränkt,
das Spiel mit den Gefühlen, die einen berühren.

Die Jahreszeit spielt hierbei keine wirkliche Rolle,
es knistert auch bei klirrender Kälte, die uns umgibt,
warme Decken, die schützend und hüllend,
in die wir nah zusammen eingedreht sind,
die Eiskristalle die als Lichterketten fallen,
ins Antlitz unserer Gesichter, bis tief in die Nacht,
unser warmer Atem, sie zum Schmelzen zwingt.

Drücke dich noch einmal feste in meine Arme,
der Gedanke, der mich hierbei nicht loslässt,
ist die Harmonie, die ich in jeder Faser verspüre,
wenn ich die Zeit mit dir zusammen verbringe,
es noch so vieles zu erzählen, zu erfahren gibt.
Das ist der Gedanke, der mich jeden Tag bewegt,
mich nicht loslässt, ich würde es vermissen.

Ritterschlag der Geduld

Das Kettenhemd sitzt fest und straff,
eng und fein am Körper anliegend,
die Maschen reihen über die Brust,
bis hinab bis zu den Beinen,
alles ist verdeckt und geschützt,
kein Pfeil, der den Körper trifft,
schwer am Leibe zu tragen.

Das Gesicht ist komplett verdeckt,
das Visier bis hin zum Hals getragen,
nur kleine Öffnungen lassen erahnen,
was um einen herum passieren wird,
es riecht nach Metall und Leder,
man hört seinen eigenen Atem,
der Pulsschlag steigt in die Höhe.

Das Schwert in der einen Hand,
der Schutzschild am anderen Arm,
gerüstet für den anstehenden Kampf,
nur sind noch keine Gegner zu sehen,
wartend im eigenen Schweißbad,
die Kampfeslust unter dem Helm,
die aus Blech getragene Fassade.

Die Lederkluft knirscht und reibt,
bei jeder Bewegung ist sie zu spüren,
Riemen, die eng und in die Tiefe gezogen,
in den Körper schnüren, fester Halt,
die Situation ist nicht länger zu ertragen,
werfe Schild und Schwert von mir,
reiße mir den Helm vom Kopf.

Ein tiefer Atemzug, der in die Lunge dringt,
das Kettenhemd mühselig ausgezogen,
die Lederriemen am Körper entspannt,
vorbei die Kampfeslust an diesem Tag,
Freiheit ist, dass einigen das zählt,
es werden fortan keine Waffen getragen,
der Beginn eines neuen Zeitalters ist jetzt.

Balance der Gemüter

Aufgebrachte emotionale Winde,
wild umher stürmen sie durcheinander,
schaffen das Chaos, die Unruhe in uns,
reißen alles mit, was nicht feste ist,
nur was wahrhaftig verankert ist,
keine Chance, dagegen zu bestehen,
das Gleichgewicht ist gestört.

Ein Balanceakt der Verführung,
jeden Tag zeigt sich erneut ein Fenster,
das mit seinen Offerten lockend wirbt,
dekoriert, Lüste, die geboren werden,
ein Bedarf entsteht, der keiner ist,
fasziniert und gleichzeitig gefangen,
im Netzgespann der Verführung.

Denken wirklich, die Herren der Lage zu sein,
dass es nichts gibt, das uns lenken wird,
schon hat die Falle schnell zugeschnappt,
nicht einmal, das man es bemerkt,
schon werden wir hinweg transportiert,
in eine schöne Schein- und Glamourwelt,
die Gewichte dazu werden neu verteilt.

Der einen Seite mehr an Gewicht geschenkt,
schon löst sich die Balance, kein Gleichgewicht,
wenn eine Seite zu viel an Gewicht bekommt,
die Richtung nicht mehr stimmt, einer geht,
gar unaufhaltsam von der Kante fliegt,
die Gemüter sind verstimmt und keiner siegt,
wie wichtig es ist, den Kurs beizubehalten.

Spiel mit der Klinge (1. Teil)

Mit dem Schwert in der Hand,
wollüstig ziehe ich durch das Gewand,
die Brust war nur halb bedeckt,
jetzt ist sie völlig frei, scharfer Schnitt,
butterweich, wie sie hindurch glitt,
ein Augenschmaus auf der Höhe,
schön anzusehen für den Moment.

Die Augen funkeln und sind angsterfüllt,
gleichzeitig angenehm angeregt,
nicht zu wissen, was passieren wird,
das Spiegelbild auf der Klinge an der Wange,
funkeln schön und ungemein scharf,
gefährliches Spiel zwischen den Geschlechtern,
doch ist das Verbotene anreizend schön.

Die Spannung liegt in der Luft,
es knistert förmlich und das ohne Kamin,
das Feuer erstreckt sich über beide Körper,
noch ist alles gegenseitig zu sehen,
ein Seidentuch in schwarz wird gezückt,
der Sichtbereich sanft umschlossen,
die Sicht ist verdeckt, nichts mehr zu sehen.

Metall wandert an der Brust entlang,
die Schmiede ist kalt und glatt,
die Aufregung steigt erneut, gespannt,
aufgeregt und verzückt am ganzen Körper,
es nichts zu sehen, was es besser macht,
die Härchen steigen wild in die Höhe,
jede Berührung ist wie eine Explosion.

Zum Schluss der Vorhang

Die Bühne riecht nach altem Holz,
viele Schritte wurden darauf getan,
Masken aufgesetzt und gelacht,
in Rollen anderer geschlüpft,
Publikum regelrecht verzaubert,
in eine andere Welt gebracht,
auf der Bühne des Lebens.

Es ist ein reizvolles Theaterstück,
ein Stück aus dem wahren Leben,
die Akteure spielen ihre Rolle,
absolut kein Zweifel besteht,
dass das aus dem Leben kommt,
vielleicht schon selbst erlebt.

Das Rampenlicht leuchtet gezielt,
auf das Geschehen das wichtig ist,
die Zuschauer sind sehr gespannt,
wie es in diesem Stück weitergeht,
alles steht offen, kein Ende in Sicht,
es sind zu viele Fragen offen,
wie es nun wirklich vorangeht.

Die Spannung jedoch bleibt,
die Stimmung brodelt innerlich,
alles wurde bereits ausgemalt,
die Story innerlich weitergedacht,
als hätte man sie selbst erzählt,
schimmerndes Rampenlicht,
bis zum Schluss der Vorhang fällt.