Ritterschlag der Geduld

Das Kettenhemd sitzt fest und straff,
eng und fein am Körper anliegend,
die Maschen reihen über die Brust,
bis hinab bis zu den Beinen,
alles ist verdeckt und geschützt,
kein Pfeil, der den Körper trifft,
schwer am Leibe zu tragen.

Das Gesicht ist komplett verdeckt,
das Visier bis hin zum Hals getragen,
nur kleine Öffnungen lassen erahnen,
was um einen herum passieren wird,
es riecht nach Metall und Leder,
man hört seinen eigenen Atem,
der Pulsschlag steigt in die Höhe.

Das Schwert in der einen Hand,
der Schutzschild am anderen Arm,
gerüstet für den anstehenden Kampf,
nur sind noch keine Gegner zu sehen,
wartend im eigenen Schweißbad,
die Kampfeslust unter dem Helm,
die aus Blech getragene Fassade.

Die Lederkluft knirscht und reibt,
bei jeder Bewegung ist sie zu spüren,
Riemen, die eng und in die Tiefe gezogen,
in den Körper schnüren, fester Halt,
die Situation ist nicht länger zu ertragen,
werfe Schild und Schwert von mir,
reiße mir den Helm vom Kopf.

Ein tiefer Atemzug, der in die Lunge dringt,
das Kettenhemd mühselig ausgezogen,
die Lederriemen am Körper entspannt,
vorbei die Kampfeslust an diesem Tag,
Freiheit ist, dass einigen das zählt,
es werden fortan keine Waffen getragen,
der Beginn eines neuen Zeitalters ist jetzt.