Der Künstler

Die Metamorphose ist im vollen Gange,
die Pinsel sind bereits zurechtgelegt,
Acrylfarben frisch aus der Tube gedrückt,
bereit für das Farbenspiel der Seele,
innere Werte als Emotion gestrichen,
festgehalten, farbenfroh für die Ewigkeit.

Bereits viele graue Tage bitter verlebt,
die Flucht aus dem Alltag, vor sich selbst,
auf der spielerischen Suche nach Anerkennung,
völlig den Blick für sich dabei verlierend,
was wirklich in deiner Persönlichkeit steckt,
nicht das Spiegelbild, die wahre Größe zeigt.

Den Weg den du nun fliegst, Schmetterling,
zu lange warst du in dir selbst gefangen,
hast im Dunklen gebannt als Raube gelebt,
völlig vergessen was alles in dir steckt,
talentierter Künstler, auf bunten Pfaden,
begeisterst mich, auf deinem neuen Weg.

Die neue Perspektive die du nun erblickst,
aus der Luft heraus, alles so winzig ist,
unbedeutend und klein, im Fluge gesehen,
Inspiration die du nun als Aufgabe hast,
dein Lächeln wieder aus dem Herzen ist,
deine Pein, die dich nun verlassen hat.

Ich wünsche mir das du weit hinaus fliegst,
dir die wundervolle Welt zu Füßen liegt,
der Auftrieb dich weiter fortan begleitet,
du mühelos durch die Wolken ziehst,
gleitend mit viel Glück in deinem Gemüt,
freue mich auf den nächsten Pinselstrich.

Der Anker

Das Segelschiff steht vor der Bucht,
der Anker schwer, schwimmt umher,
die Wellen schaukeln einen hin und her,
eine leichte Prise des Landes schwebt,
unentwegt einem frisch ins Gesicht,
die Gischt prescht gegen die Ufer,
spritzt das Meereswasser in die Luft.

Das Ufer ist wunderschön im Blick,
träume vom festen Halt, nach der See,
alles scheint so greifbar nahe vor mir,
fast als wäre es nur noch ein Schritt,
wenn der Anker sicher zum Boden fällt,
fest sich setzt, auf den Meeresgrund,
das Segelschiff sicher an der Stelle steht.

Scheinbar nur noch einen Sprung entfernt,
der Strand, die Schönheit, die so greifbar nah,
alles im herrlichen Sonnenschein erscheint,
nichts das im Moment diesen Blick trübt,
liegt wohl an dem hell scheinenden Licht,
das direkt in die Augen des Betrachters trifft,
alles geblendet, fehlt der wahrhaftige Blick?

Viele Stürme überwunden, auf hoher See,
kalte und regnerische Nächte überwunden,
feste geklammert, am modrigen Mast,
wütende Stürme überlebt, kalte Gischt,
dabei habe ich eine schöne Bucht gefunden,
vielleicht ein fester Hafen auf lange Zeit,
die lange Reise, wohl endlich ein Ende findet.

Feind der Hoffnung

Das Geschwür in mir,
Begleiter meines Seins,
Emotional gebunden,
Trauer und Angst,
gefunden in mir selbst,
lächle nach außen hin.

Täglicher Kampf in mir,
spüre und fühle dich,
das Fremde in mir,
nicht zu mir gehörst,
dich in mir festhältst,
tief verwurzelt bist.

Werde glücklich sein,
bist du nur ein Wink,
hartnäckig und gemein,
mit dem Versuch in mir,
ständig bösartig zu sein,
dagegen halte ich fortan.

Meine Liebe zum Leben,
größer ist als allgemein,
Siege mit Liebe über dich,
sehe dich nicht als Feind,
viel mehr als einen Teil,
der nun von mir geht.

Ich danke dir sehr dafür,
erkenne ich nun den Wert,
der in meinem Leben steckt,
wertvoll und lebenswert,
spüre es in jeder Faser,
Danke, dass du jetzt gehst.

Meine Lebensfreude,
die Liebe, die ich spüre,
jetzt meine Begleiter sind,
sie mich schützend führen,
in das, was mir verborgen,
ich nun leben werde.

Aus der Zauber

Die Funken verblassen,
wahres Antlitz entdeckt,
weder Eleganz noch Stil,
das Muster sehr einfach,
gestrickt mit jeder Masche,
brav aneinandergereiht,
keine Lücke entdeckt.

Kein doppelter Boden,
niemand der ablenkt,
keine Spiegel, die lügen,
gar in die Irre führen,
der Glanz ist nicht echt,
als Fassade aufgetragen,
nichts ist dabei ist echt.

Augen lügen dabei nicht,
spiegeln sie die Seele wieder,
einfaches Landgewächs,
das zwischen den Rosen ragt,
als Unkraut nicht wirklich,
in tiefen Farben blüht,
den Blick in die Sonne wirft.

Jedoch, wenn man hinsieht,
bist du nur kleines Gestrüpp,
das ein Leben lang im Schatten,
der saftigen Rosen steht,
der Zauber im Moment,
nur das wahre Gesicht,
ist der Weg, der dich blühen lässt.

Perlen der Lust

Ich bin eben aufgewacht,
dein Körper liegt entblößt,
offenherzig, nur halb bedeckt,
im schönen Morgenschein,
es war eine lange Nacht,
wir haben viel getanzt,
uns zügellos, wild geküsst,
gegenseitig verführt,
gedanklich verschmolzen,
gegenseitig innig berührt.

Die Lippen feucht benetzt,
unsere Zungen umher gerollt,
feste in die Arme genommen,
uns gegenseitig entdeckt,
der Schweiß leicht perlend,
an den Körpern entlang,
Leidenschaft ist entfacht,
liegt unbändig in der Luft,
ein feuchtes Unterfangen.

Packe dich an deinen Nacken,
halte dich kraftvoll und fest,
erforsche mit meinen Lippen,
deinen Hals und dein Gesicht,
spüre deinen warmen Atem,
du bist noch völlig aufgebracht,
atemlos war die endlose Nacht,
es wird noch weiter genossen,
in einem körperlichen Dialog.

Spüre dich von hart bis zart,
immer intensiver und nah,
Körper miteinander vereint,
harmonisch erlebtes Duett,
auf der großen Haupttribühne,
mit leicht diffusem Licht,
wundervoll in Szene gesetzt,
nur gilt das keinem Publikum,
sondern rein den Akteuren,
denn das ihr Bühnenauftritt.