Regen der Nacht

Aus den Gewässern gezogen über den Tag hinweg, aus Tälern, Flüssen und Seen. Sogar aus den Meeren durch die Lüfte getragen bis hin zum Himmelszelt. Viele Klimazonen durchflogen, ohne feste Ziele bestimmt, gesammelt in dicken Wolken. Hinter vielen Farben versteckt, hoch in den Lüften schwebend. Spannung liegt in der Luft, dichtes Gemenge macht sich breit. Jeder will an erster Stelle stehen, die beste Position besetzen. Dabei verdichtet sich alles bis tief in die Nacht.

Die Zeit vergeht, das Tageslicht schwindet. Was alle Tropfen miteinander verbindet, ist gleichzeitig ihr Damokles-Schwert über ihrem Haupt. Spannungen entzünden sich und streifen durch die wilden Wolkengebilde, ein heftiger Donner macht sich breit. Einzelne Tropfen lösen sich, halten dieser Spannung nicht mehr stand. Das Wolkengebilde in der Nacht löst sich zu seinem Ende hin. Wird zerfetzt durch die geballte Spannung in der Luft.

Einzelne Tropfen lösen sich, als Tränen des Himmels in der dunklen Nacht. Der Himmel beginnt zu weinen, neues Gewässer entsteht. Verteilt auf dem Lande, wohin es fällt. Durch das Dunkle fallend, kaum einer, der es bemerkt. Ein leises Plätschern, bis jeder Tropfen am Ende auf die Erde fällt. Auseinandergerissen in der Luft, am Boden gesammelt erneut vereint. Einer neuen Aufgabe entgegen. Leben wird geschenkt auf der stürmischen Reise, Regen der Nacht.

Der Heimat verbunden

So schön es auch ist, zu reisen, andere Länder zu entdecken, Menschen anderer Kulturen zu sehen. Verwurzelt ist man doch nur zu Hause, der Heimat so nah. So viele Jahre einen geprägt, eine Vielzahl an Erinnerungen, die uns wurzeln, festhalten in diesem Geflecht. Das emotional gebunden, einem Gefühl entspricht, in dem wir zu Hause sind, mit der Heimat verbunden. Es ist bemerkenswert, wie viele Werte in uns verbreitet sind, die zuvor nicht als bewusst wahrgenommen in Erscheinung getreten sind. Eine Leidenschaft, die verborgen in uns vorherrscht, in uns lebt.

Ist man der Heimat fern, stellt man in Intervallen fest, was einem an der Heimat liegt. Was man vermisst, wie sehr man an ihr hängt und sich darüber freut, wieder ein Teil zu sein, zu gegen, zu Hause zu sein. Jeder Atemzug nimmt die bekannte Luft tief in den Lungen auf. Die Bewegungen der Menschen um einen herum sind einem vertraut. Das Chaos in den Innenstädten gestaltet sich nach bekannten Mustern. Die Kleidung und Gesten sind, wie man selbst es gewohnt ist. Von den Gefilden in denen man wohnt und lebt.

Auch wenn es interessant ist, anderes zu sehen. Unser Herz schlägt jedoch tief verborgen für die Heimat, Schlag um Schlag. Eine Verbundenheit, die einem Geschwisterpaar gleicht, ein Leben lang die besondere Verbindung bleibt. Man den Wert wohl erst wirklich erkennt, wenn man fern ab der Heimat ist. Dennoch wichtig ist, seinen Horizont zu erweitern. Über den Tellerrand zu blicken, um auch andere schöne Dinge zu erblicken, wahrzunehmen und zu verinnerlichen auf einer wundervollen Reise, die jeden Tag beginnen kann.

Nur wer wirklich dort war, hat es erlebt und kann es nachvollziehen, welche Zeilen ich auch schreiben mag. Das Leben ist wundervoll, es gibt so vieles zu sehen, zu entdecken, zu leben, das Leben alleine reicht nicht dafür. Darum lasse keine Zeit vergehen, das Leben wahrzunehmen, mit allen Facetten und Eindrücken, über die eigenen Grenzen hinweg. Mit der Heimat verbunden, ein Leben lang.

Der Kürbiskern

Der Genuss, der über mich kommt, auf feine Art stimuliert er meine Knospen. Die einen nussigen Geschmack entfalten. Mich verwöhnen und mir auf ölige Art sagen, du schmeckst wunderbar, auch wenn die Farbe nicht gewöhnlich, vielleicht sogar abschreckend ist. Es sich so wunderbar mit fast allem vereint, ergänzt und den Geschmack, der auf der Zunge liegt, in Exstase wiegt. Mühsam gepresst die edlen Tropfen, viel Liebe und Arbeit in ihnen steckt. Gereift in Halloweens Kostümen, viel Sonne über viele Tage einverleibt.

Energie mitgenommen, die Sonne im Herzen getragen. Aus dem Inneren gefangen, zum Trocknen in die Sonne gelegt. Mit viel Druck zueinander geführt, bis der letzte Tropfen aus den Poren fließt. Gesammelt und frisch macht sich die Essenz breit, geschmacklich ausgefeilt es niemanden gibt, der diesen Geschmack inne trägt. Der Kern ist entscheidend, wo er wächst und gedeiht. In der Steiermark zu Hause, in der Sonne gereift. Zu einer Köstlichkeit, die viele Speisen die besondere Note verleiht. Es schmeckt so fein, auf Salat und dazu ein Gläschen Wein.

Auf Nudeln verteilt oder mit schwarzen Broten. Es ist so schmackhaft und gedeiht. In der schönen Natur zu Hause, bis die Ernte bereit. Das köstliche Öl zu gewinnen, für die Feinheit in Speisen, die Sinne in die Irre zu führen. Ich kann es nur empfehlen und das ist gewiss, einmal in den Fängen, es einen sehr lange begleiten wird. Danke für diesen wundervollen Geschmack. Ich genieße es am Tage und in der Nacht. Wenn es wieder nach etwas Besonderem verlangt, mein Gaumen danach schreit. Dann ist die Zeit gekommen für diese Herrlichkeit.

Der Duft der Frauen

Betörende Düfte schweben durch die Straßen und Gassen in der Stadt. Viele Versprechen liegen in der Luft. Jeder Duft mit einer anderen Geschichte lockt. Die Geheimnisvolle, die ihre Qualitäten nur im Verborgenen trägt. Die Sportliche, die viel im Freien ihre Zeit verbringt. Die Genießerin, bei der die Zeit wie im Fluge verrinnt. Die Gärtnerin, bei der alles nach Blumen riecht. Die Powerfrau, deren Lebensinhalt das Business ist. Die Romantische, deren holziger Geruch in die Irre führt.

Viele Fantasien zum Leben entstehen, erst die eigene Note es zur Vollendung bringt. Wie sehr man jemanden liebt, hängt davon ab, wie gut er für uns selbst riechen mag. Dabei zählt nicht, welche Geschichte dieser Geruch erzählt. Die eigene Note, der Duft, der uns als begehrenswert und reizvoll hinstellt. Genau der Geruch, der Geborgenheit, Sicherheit und Abenteuer verspricht. Unsere eigene Marke, unser Prädikat, das es nicht zu fälschen gibt.

Wir selbst sind dadurch ein Unikat, das uns unverwechselbar macht. Für jemanden ganz bestimmten, der dieser Verlockung nicht widerstehen wird, gefangen im Bann unserer Leidenschaft. Aussehen sich verändern mag, der Geruch jedoch, uns begleiten mag, ein Leben lang. Wie eine Melodie sich es in unserem Herzen speichern mag. Die Individualität, die so einzigartig ist. Ich folge dieser Spur, solange ich sie riechen mag.

Wenn der Vorhang fällt

Auf der Bühne gehen die Lichter aus, es war das letzte Stück. Das Publikum begeistert, meisterlich inszeniert. Es gab keinerlei Zweifel, das, was sie sahen, war echt. So echt, wie der Glaube, den man in den Händen hält. Das Glück, auf das man hofft, wenn man in einer Verzweiflung steckt. Den Wunsch nach Freiheit, wenn man in einem Käfig sitzt. Alles erscheint in einem Spiel so greifbar nah, als würde es einem serviert. Die Wahrheit doch oft im Verborgenen liegt. Nichts wird einem geschenkt. Es viel wichtiger ist, selbst den ersten Schritt zu gehen, seinem Ziel entgegen. Zu seinem eigenen Stück.

Die eigene Bühne, die darauf wartend erpicht, dass die Rollen bestückt eine wundervolle Geschichte erzählen wird. Serviert in mehreren Gängen, nicht an einem Stück. Ein mehr gängiges Menü und zwischen den Speisen ein Kunststück, eine Bewunderung, ein Zauber, der in der Luft liegt. Vieles ist nur Illusion, es wirkt aber echt. Weil wir tief diesen Wunsch in uns hegen, dass wir etwas besonders sind, bevor der Vorhang fällt.

Spielend auf den verschiedenen Bühnen der Stadt, Maske auf, ein neues Publikum ist erwacht. Aus dem Alltag heraus etwas Neues zu sehen. Altes abgetan, keiner wird es verstehen, warum man sich daran schon sattgesehen hat. Der Appetit ist unentwegt, kalt serviert, im Funkeln der Lichter in der Nacht. Die Bühne ist nun meine Welt, in der das Licht neu verrückt, ein anderes Bild ergibt. Alles neu positioniert, es passiert gerade im Moment. Schön, wenn ihr dabei seid, ich hoffe, ihr habt reserviert.