Saftige Lust

Der Herbst, manchmal regnet es und die Luft wirkt frisch gewaschen. In den Straßen und Gassen werden die kleinen Märkte zum Leben erweckt. Die Künste der Handwerker zur Schau gestellt, Tradition hält Einzug auf allen Markttheken. Es wird gekocht und gebrutzelt, ausgeschenkt und ein Lächeln in den Gesichtern der Besucher geschenkt. Es ist die Zeit, in der die Menschen wieder eng aneinander am Glühweinstand stehen, über ihr Leben Philosophieren ihrer Liebsten oder Liebsten hingeben.

Einige davon nutzen die Zeit, mit weit geöffneten Augen das andere Geschlecht zu erspähen. Eine Liebe zu finden, die bisher als unentdeckt galt. Der innerliche Wunsch ist groß, in der kalten Jahreszeit nicht alleine zu sein. Sondern seinen warmen Platz mit jemand zu teilen, den man liebt. Gerne zusammen ist und eine wunderschöne Zeit verbringt. All die frisch zubereiteten Sachen sie es auf dem Markt gibt, versprechen eine geschmackliche Lust.

Das leckere Crêpe, das mit Amaretto beträufelt ist, der saftige Bratapfel, der schon von Weitem riecht. Die Mandeln, die in einem kupfernen Kessel und mit Liebe im Zucker und Kakau gedreht sind. Der würzige Glühwein, der beinahe an jeder Ecke steht. Die vielen Speisen und Getränke, die in der Luft eine saftige Lust verteilen. Die Lust zu genießen, eine schöne Zeit zu erleben. Sie mit jemand zu teilen.

Tamtam

Ein schönes Stück, das anzusehen ist, so viele talentierte Schauspieler, die durch die Bars und Straßen ziehen. Luftschlösser werden gebaut, Geschichten und Erzählungen geschönt. Die große Illusion ist geschaffen, und liegt wie eine Käseglocke über den Massen, die in den Städten wohnen. Was davon ist noch echt, alles erscheint doch so perfekt. Das Lachen im Gesicht, als kämen die Leute direkt vom Trainingsstudio oder wurden aus der Werbung entführt.

Alles ist so unheimlich wichtig, ein großes Theaterstück, in dem alle die Hauptrolle spielen. Nichts trifft mehr den wahren Kern, ist seinem Gegenüber echt. Alles ist vorher abgesteckt, kalkuliert und für die eigenen Vorteile bedacht. Loyalität, Vertrauen und gar Freundschaft, ein Luxus, den sich keiner mehr leisten mag, und auch anscheinend keinen wirklichen Status mehr hat. Viel mehr finden sich Interessengruppen, die, wie Puppen in einem Marionettenspiel, an Fäden gezogen durch die Wirklichkeit geführt sind.

Dennoch ist es nett anzusehen, in der ganzen Innenstadt sind sie zahlreich verteilt. Wenn es an der Zeit ist, sich den kulinarischen Gelüsten hinzugeben. Bei einem schelmischen Grinsen im Gesicht sich der ständigen Suche hinzugeben, was ist vielleicht ein passenderer Part. Zu der eigenen Gestalt, in der Hoffnung, dass sich etwas ändern wird an einem selbst. Es ist Zeit, aufzustehen, sich diesem Theater zu entziehen. Die Fäden zu trennen, die an den Armen und Beinen wie Ketten uns in die falsche Richtung ziehen.

Die Zeit ist bereit, in der die Menschen wieder ehrlich und wahrhaftig aufeinander zugehen. Freundschaften pflegen, zueinanderstehen. Gespräche miteinander führen, die in die Tiefe gehen. Vorbei mit der Oberflächlichkeit, davon haben wir genug gesehen. Das ist meine textliche Revolution, ich will euch alle nicht mehr an den Fäden sehen.

Basar der Emotionen

Die Nacht, die früh ihr Ende findet, ist nun vorbei, es wird sich aufgerafft. Heute ist der Tag, an dem der Basar der Emotionen besucht wird. Alle Beteiligten sind schon sehr darauf gespannt, was der angestrebte Tag bringen mag. Erinnerungen und kleine Schätze werden zum Basar getragen, aufgereiht und verziert auf den Tischen verteilt. Jeder versucht, die Gunst der Stöbernden zu erobern. Es ist das Spiel, dem keiner entkommt.

Die Faszination und Neugier der Menschen auf dem Basar ist ungebrochen, gibt es die Frühaufsteher, die Sammler und die Händler. Die mit ihren Charm und Geschick schon zu früher Stunde ihr Glück versuchen, andere umgarnen oder gar selbst einer der Verkäufer sind. Die mit Erwartungen und viel Hoffnung im Gepäck versuchen, ihre Waren an die neuen Besitzer heranzutragen. Es ist das Geschick, die Leute um einen herum mit guter Ausstrahlung und Fingergeschick für sich zu gewinnen. Mit etwas Glück den eigenen Waren eine neue Besitzerin oder Besitzer zu bescheren.

Die Stimmung in der Früh ist mit Neugier und Spannung geschmückt, welcher Verkaufsplatz wird für heute gesteckt, war es die kleine Reise wert? Man wird es sehen, der Tag wird es ergeben. Lüsterne Blicke wandern über die Tische, jeder ist gespannt darauf, was in den Kisten und Tüten der anderen liegt. Welche Schätze, die als vergessen galten, ab jetzt wieder im Tageslicht neue Reize schaffen. Es ist das Knistern in der Luft, was die Gesichter um die Tische herum anspricht.

Es liegen so viele Geschichten und Erinnerungen auf den Tischen verteilt. Die Verkäufer sind dazu bereit, sich davon zu trennen, sich von dem Wert zu lösen, der über die lange Zeit verloren ging. Jedoch kommt es oft, dass ein neuer Wert bei jemand anderen dafür geschaffen wird. Es wird gefeilscht und versucht, das Spiel der Emotionen für sich zu gewinnen. Und trotzdem mit einem Lächeln im Gesicht und einem zugedrückten Auge sich von seinen eigenen Dingen zu trennen und jemanden anderen eine Freude zu bereiten.

Der Morgen ist wunderschön

Das Augenlied schlägt auf und man blickt in den Morgen, die Sonne steht knapp über dem Horizont. Die frische Luft, die durch das leicht geöffnete Fenster weht, erfrischt das verschlafene Gesicht, das in die Natur blickt. In einer gemütlichen Decke eingerollt, warm verpackt, streifen die ersten Gedanken durch den Verstand. Die Augen werden größer, gewöhnen sich an das Morgenlicht. Der Frühnebel zieht von dannen, es wird lichter auf den Anhöhen, die sich in die Weite erstrecken.

Das tanzende Sonnenlicht hüpft im Zwischenspiel mit den Schatten, wie kleine Kinder, die spielend um den Maibaum herum tanzen. Die Blüten öffnen sich und blicken der Sonne entgegen, locken durch ihre Farbenpracht. Das Leben beginnt schon so früh am Morgen, so viele Tiere erheben sich in die Luft. Gelockt von den wunderbaren Blüten, die auf den Feldern stehen.

Ein Seufzen der Zufriedenheit raunt durch den Raum, die warme Decke um einen herum wird noch einmal feste angelegt. Der frische Atemzug durch die Morgenluft war eine Wohltat, in der Tat. Es gilt jetzt, diesen Moment im Inneren zu fangen. Noch einmal die Augen zu schließen und den Klängen, die draußen vor dem Fenster klingen, mit allen Sinnen zu genießen. Den Morgen zu verinnerlichen, mit all seinen Eindrücken und eigenen Sinnen.

Im Netz verflochten

Die Wolle ist gepflückt, der Garn wird gesponnen. Das Rad dreht sich unaufhaltsam im Netzgespann der Literatur. Gedichte und Texte gestreut, wellen sie im Netz umher, keinen Kompass bei sich führend. Finden ihren Weg alleine. Der Ursprung der Quelle im Verborgenen liegt. Texte in alle Richtungen gestreut, werden sie die Welt erkunden. Freude und Liebe verteilen bis in alle Ecken dieser Welt. In der die Sprache gesprochen und gelesen wird.

Das Netz wird weiter gesponnen, kein frühzeitiges Ende ist in Sicht. Selbst wenn der Quell eines Tages versiegt, die Texte leben im Netz, werden weitergelesen, anderen gezeigt. Ein tiefes Eigenleben entsteht. Die Texte haben eine Seele in sich. Leben weiter im Netzgeflecht, deren Facetten so vielseitig und wunderbar sind. Die Worte bereisen die Welt, hinterlassen Spuren und Emotionen, die über den Globus verteilt sind. Vielleicht den einen oder anderen zum Nachdenken anregt.

Die Nachrichten, die verborgen sind, in den Texten versteckt, ein großes Rätsel beginnt. Alles ist miteinander verbunden, erzählt eine gesamte Geschichte. In deren Teilen weitere verborgen sind. Ein Geniestreich, der seines Gleichen sucht, ausgeheckt und im inneren empfunden. Etwas zuvor noch nie da gewesenes ist, alles miteinander ist verbunden, ineinander verstrickt. Die Schlüsselwörter ergeben jedes Puzzleteil, das davon von Nöten ist.

Zu gern würde ich den Tag erleben, an dem jemand den Inhalten auf die Schliche kommt, was doch alles Verborgen zwischen den einzelnen Zeilen liegt. Es ist nicht leicht, alles als ein Gesamtes anzusehen, verlangt es Raffinesse und einen brillanten Verstand. Ein Blick über den Tellerrand. Ich freue mich auf diese Begegnung, einer, der dazu in der Lage ist, die Geschichte weiterzuführen. Sich mit verewigen wird in einer endlosen Geschichte, die in Worte verziert ist. Menschen berührt, dass deren Seelen sprechen wird.