Liegend schön

Mondschein bedeckt,
Schulter entlang,
milchig und samt,
völlig entspannt,
keine Ängste tragend,
wohlig und sorgenfrei.

Tief in der Nacht,
die Wolken ziehen,
streichen entlang,
Wischgebilde in Grau,
Figuren inne tragend,
Theaterspiel der Nacht.

Formschöne Augenlider,
als Wogen geschwungen,
aufnehmend den Bogen,
des Mondscheins gleich,
stilvolle Kunst der Nacht,
formschön getragen.

Edlem Porzellan gleich,
zerbrechlich und rein,
makellos nur halb bedeckt,
im strahlenden Weiß,
als einsame Perle,
die in der Nacht erwacht.

Sterbend schön

Gereift unter fürsorglicher Pflege,
Sonne aufgesogen, prächtig entfacht,
eigene Farben zur Geltung gebracht,
gelockt mit herrlicher Blüte fein,
doch nur für eine gewisse Dauer,
bis der Schnitt das Leben trennt,
und ein weiterer Abschnitt beginnt.

Gewaschen, entzupft und gelegt,
mit Gleichgesinnten zusammen,
die das gleiche Schicksal erleben,
am selben Tag noch zügig verlegt,
eine unbestimmte Reise beginnt,
Gefilde der Händler und Feilscher,
die mit Sehnsucht alle erwarten.

Geschulte Augen blicken auf und ab,
kein Winkel bleibt dabei unentdeckt,
die Vielzahl ist dabei enorm und schön,
Individualität gegenüber der Norm,
nur die Schönsten werden gewählt,
zu einem Bund geformt, alle schön,
das neue Ziel wird bestimmt.

Am Ziel angekommen ist keine Zeit,
alles muss sehr zügig vorangehen,
in eine Vase platziert und geschmückt,
in Wasser getränkt für diesen Moment,
für ein paar schöne Stunden zu Tisch,
die Romanze ins Detail abrunden,
dieser Augenblick, sterbend schön.

Schlafe dich schön

Der Tag geht und verabschiedet sich,
die letzten Atemzüge im Sonnenlicht,
die Sonne erlischt am Horizont,
Dunkelheit zieht in das Land,
immer dunkler um mich herum.

Revue passiert der Tag noch einmal,
das Erlebte, Gesehene und Gefühlte,
das über den schönen Tag verteilt,
scheinbar eine Rolle spielte.

Es ist an der Zeit, die Augen zu schließen,
es ist schon spät, die Lieder werden schwer,
fallen als schwere Tore zu ihrem Gegenstück,
und schließen nahtlos ab. Welch schöner
Augenblick, wenn Ruhe in mich kehrt.

Die Sonne ist Weg und die Nacht,
ist nun mein enger Freund,
alles, was bunt war, ist nun grau,
verblasste Silhouetten im Schatten,
nichts erscheint mehr farbenfroh.

Das Gemüt liegt in der Horizontale,
alles entspannt von sich gestreckt,
Träume sind herzlichst eingeladen,
gespickt mit emotionalen Federn,
damit auch diese unvergesslich sind.

Wir sind schön

Das Sonnenlicht scheint mit seiner vollen Intensität auf die Haut und wärmt durch hohe Grade unsere Haut, verbrennt die äußeren Schichten, wir werden braun. Ist es ein Merkmal, das wir als schön in der Öffentlichkeit tragen. Helle Haut gilt als krank und wird in der europäischen Gesellschaft als nicht attraktiv angesehen. Doch nicht überall auf dieser Welt ist das Schönheitsideal mit gleicher Priorität, wie in unseren eigenen Gefilden ausgeprägt. Es gibt Länder, in der helle Haut als Schönheit getragen wird, keine Stelle am Körper soll das Sonnenlicht
sehen, alles ist geschützt.

Wo hingegen hier im Lande die Bräune als gesund, Wohlstand und Zufriedenheit angesehen wird. Nichts bleibt unversucht, diesem Ideal auf allen Wegen zu folgen. Ist das alles, was im Leben zählt, hinter dem wir gieren auf dem, was uns vorgegeben wird, als schön anzusehen. Welch Hohn uns durch die Werbung und Medien suggeriert wird, wir sind schön. Wenn wir dem einen oder anderen Trend folgen, genau so auszusehen, wie es vorgelebt wird. Verrückte Welt, in der die verbrannte Haut als schön anzusehen ist.

Es gibt so viele Ideale, verteilt auf diesen Planeten. Als Außenstehender es nicht immer einfach sein wird, diese zu verstehen, und selbst tragen wir nach außen hin. Unser eigenes Ideal, denn wir sind schön anzusehen. Die Individualität steht oft nicht im Reinen mit der Zeit. Zu viel zu sehen und begehren wir, die vorgelebten Ideale, und das über eine lange Zeit. Die Menschen, die wirklich leben, ihren eigenen Stil verfolgen, egal welche Farbe die Haut hat, farbenfroh im Leben stehen. Wir sind alle schön, im Auge des Betrachters, für den dieses Ideal alles ist, was für ihn die Schönheit ausmacht.

Gewöhnlich schön

Stressiger Alltag neigt sich dem Ende zu, Menschen um mich herum angespannt, vom Tag gezeichnet Temperatur sich neigt, Sonne schwindet. Kerzen flackern leicht aus einem Fenster hinaus, Zweisamkeit im Warmen nun der größte Wunsch. Vertraute Umgebung nun das wonnigste Ideal, geborgen im Warmen, seine Liebste um sich herum. Liebe liegt in der Luft, zusammen geborgen, Stress nun schwindet.

Der Tag Revue passiert in unseren Gedanken und ein wenig begleitend, immer mehr in die Ferne schwindet, dass Wichtige und Jetzt in den Vordergrund drängt, warm es wird. Eine Zeit, in der die Gedanken sehr nah, gewöhnlich schön oder sonderbar, ich lasse es offen stehen. Die Gemütlichkeit, die mich wiegt, angenehm es ist, ein Stück Alltag, der zu Ende geht.