Augen in den Sand

Oder sind es doch die Füße am Strand, die wir lieber sehen. Der weite Blick auf das Meer und die freie Sicht. Den Cocktail in der Hand und beschallt von rhythmischer Reggae-Musik. Das Lauschen der Meereswellen, die ihren Ausklang am Uferrand finden, ihre weite Reise über das Meer beenden. Der weiße Sand, der über Kilometer verteilt, an den langen Ständen hinweg in das Meer eben und flach endet. Die Palmen, die in die Höhe ragen und etwas Schatten spenden für die Genießer, die darunter liegen. Die Seele entspannt, die Beine baumeln frei vor und zurück. Das Lachen erstreckt sich über das ganze Gesicht, der Sommer ist wunderschön.

Überall sind fröhliche und glückliche Menschen zu sehen, jeder wird ausnahmslos von der Sonne berührt. In den warmen Sonnenstrahlen gewogen, das leichte Gewand, das wie angegossen auf dem Leibe geschnitten ist. Doch ist es am einfachsten zu ertragen, wenn die Meeresbrise über die Insel weht. Unter dem Strohdach der Bar man ein wenig Schatten nimmt. Eine geköpfte Kokosnuss in der Hand, aus der nur ein Strohhalm ragt. Ein kühles, köstliches Getränk, das voller frischer Früchte und Leidenschaft steckt. Ein Genießertag auf ganzer Linie, alles ist frei und schön. Der Tag sollte nie zu Ende gehen.

Doch was hätte man dann verpasst, zu sehen, wie sich die Sonne dem Horizont neigt und die Farben sich verändern. Eine romantische Kulisse aufzieht und alle Ängste und Sorgen mit untergehen. Die Sonne ist nur noch halb zu sehen, mit intensiven roten Farben, wie ein Feuerball, der sich in das Meereswasser am Horizont legt. Das Kerzenflackern auf den Tisch rundet die Kulisse ab. Die Romantik streift durch die Luft, das Tanzbein wird geschwungen. Es ist ein gelungener Tag und eine unvergessliche Nacht, die bevorsteht.

Schließe die Augen

So vieles um uns herum, das einen blendet. Die Wahrheit in einem falschen Licht erscheinen lässt. Ein falscher Spot, ablenkt von der Wirklichkeit. Lichter, denen man folgt, weil sie einen faszinieren. Sie schimmern so schön, bewegen sich unentwegt. Die Quelle verborgen bleibt. Wenn man nicht aufpasst, den tatsächlichen Fokus verliert. Zu träumen beginnt, nicht merkt, wie die Zeit vorbei rinnt. Verlorene Zeit, die nicht mehr zu retten ist. Der Moment nicht wahr werden soll, der Moment, in dem man begreift, es ist bereits zu spät. Die Realität einen eingeholt hat, man es selbst gar nicht gemerkt, wie schnell doch alles geht. Schließe jetzt meine Augen, will klarer sehen.

Kein Licht, das mich blendet oder gar in die Irre führt. Alles so klar erscheint, auch wenn kein Tageslicht meine Netzhaut erscheint. Die Gedanken in mir das Bild ergeben, mit Emotionen gewürzt in allen Ebenen, die man zuvor nicht gesehen. Ich bin nicht blind, ich kann jetzt alles sehen. Auch die Nebendarsteller, die sich in die Bühne schlichen, einen Status im Schauspiel erklommen. Auch ein Teil davon zu sein, meist unbeachtet, doch kann es entscheidend sein. Das Detail, was man im ersten Moment überblickt. Nun richtig gewertet, es einen Teil zum Ganzen beiträgt.

Die kalte Winterluft uns frischen Sauerstoff beschert, die Gedanken glasklar, ohne falsche Bedenken. Wie ein Meer, aneinandergereihter Harmonie, Wellen sich um alles bewegen, die Sinne sind frei, frei zu empfinden und zu fühlen, was uns bewegt. Rhythmik in jeder Faser, alles miteinander verbunden, jedes Hindernis überwunden. Integriert als Bestand, nicht ignoriert, als Teil von einem als selbst akzeptiert, es zum Leben gehört.