Lebende Kunst

Die Nadeln sind geschärft und steril verpackt, die Behälter für die Farben aneinandergereiht. Der Ort des Geschehens ist vorbereitet. Die Spannung steigt, die Kunst liegt noch als Vorlage gar nicht weit, die lebendigen Leinwand entfernt. Die Haut liegt blank und glatt, desinfiziert und mit Balsam eingecremt. Die Farben werden eingefüllt, alles ist mit Folie geschützt. Eine lange Zeit steht bevor, die Anspannung steigt, bis die erste Nadel in die Haut einsticht. Die Schablone wird zum Test auf die Stelle angebracht, auf der man sich das Kunstwerk wünscht.

Es ist soweit, die Vorlage sitzt und die farblichen Konturen sind schon einmal auf der Haut zu sehen. Jetzt gibt es kein Zurück mehr, es ist der Moment, in dem etwas Neues für die Ewigkeit entsteht. Die Zeit dafür reserviert, gespart auf diesen Moment, ein Gebilde entstehen wird. Ein Kunstwerk am lebendigen Leib getragen, für die Ewigkeit bestimmt. Gilt es als Ausdruck unseres Selbst, für den Moment empfunden mit dem Willen, es für immer zu tragen, bis das Leben aus uns haucht. Man seinen letzten Atemzug zieht.

Die Maschine steht unter Strom, die Nadel nähert sich seinem Ziel. Die ersten Stiche sind zu spüren, die unter die Haut gehen, es ist die Leidenschaft, die mit Schmerz verbunden sich in die Erinnerung prägt. Die Konturen werden mit ruhiger Hand gezogen, begleitet von dem Summen der Maschine, die in der Hand geführt über die Fläche gleitet, vielmehr kratzt. Die Farbpigmente, die unter die Haut platziert werden, der Leidenschaft Willen. Ein grober Umriss ist bereits zu sehen, die Haut rötet sich. Die Schmerzen halten sich noch im Rahmen, solange die Konturen entstehen.

Erst das Schattieren und das Aufbringen der Farben unter die Haut lassen einen spüren, wie intensiv doch diese Leidenschaft ist. Die Angst ist von dannen, gepaart mit Freude und der ersehnten Hoffnung auf das wunderschöne Resultat, das dabei entsteht. Es wird einiges abverlangt über Stunden hinweg, wenn es etwas Besonderes sein soll und auch in der Zukunft bleiben wird. Die Zeit vergeht und die Nadeln stechen unentwegt in die Haut. Immer wieder wird das Blut abgewischt, die Farbe, die neben den Einstichen am Rande liegt. Die Zeit wird nicht vergessen, ist es ein bleibendes Ergebnis, das sich mit dem Schmerz vereint für die Ewigkeit in unserer Erinnerung niederlegt. Das Rattern der Maschine und die Spannung liegen in der Luft. Die Konzentration des Künstlers ist förmlich zu spüren. Dem daran liegt, es als ein Prädikat und seiner Handschrift verankert mit seinem Namen ein Kunstwerk wird, über das man noch lange sprechen wird. Die Pein neigt sich vorerst seinem Ende zu, das Adrenalin steigt und übertüncht die vielen Stiche, die man in den vergangenen Stunden erlebt.

Der erste gespannte Blick auf das Kunstwerk wird gewährt, es faszinierend ist. Eine äußerliche Geburt, die man am eigenen Körper erlebt. Von nun an verbunden für die Ewigkeit, ein Baby, das man trägt und ein Leben lang auf einem hält. Es ist eine Leidenschaft, die man nur erfassen kann, wenn man es selbst erlebt. Lebendige Kunst, für die Ewigkeit geschaffen, von jetzt und in der Zukunft am eigenen Leib getragen. Es ist die Kunst, die seit sehr vielen Generationen besteht. Und die Geschichten der Menschen, die diesen Schmuck tragen, erzählt.

Kunst der Stimmung

Gefühle in uns regieren, wild umher marschieren, die Launen in uns tragen. Zur richtigen Zeit, an den Ort, an dem sie gefordert sind. Unregelmäßig und fort an, manchmal als Schwall in uns drin. Jeden Tag leben wir, mit unseren Gefühle in unserem gedanklichen Palast der Sinne. Sie tauchen immer wieder auf als Instinkt, als Führer oder Begleiter für eine bestimmte Emotion. Leidenschaftliches Unterfangen, dessen Entrinnen nicht funktionieren wird. Es bringt nichts, dagegen zu schwimmen, vielmehr macht es Sinn, sich mit ihnen treiben zu lassen. Auch wenn kein direktes Ziel bestimmt ist.

Die Kunst der Stimmung in uns innehält, unser Handeln bestimmt, alles so einfach in dem Moment erscheint, wenn die Perspektive stimmt. Die Stimmung dazu beiträgt, dass wir Frohsinn verspüren, ohne Reibung auf dem Gefühlsfluss treiben. Mit unseren Gefühlen im Einklang, ein Geben und ein Nehmen, der gemeinsamen Reise entlang. Viele Momente, die uns bewegen, die ohne diese Regungen als Stummfilm ihre Reize verliert. Nichts ist so intensiv, als wenn es mit Gefühlen getragen in die weite Welt marschiert. Die Kunst liegt darin begraben, dass uns die Form und Farbe gefällt.

Sind wir doch selbst der Maler, der den Pinsel hält. Wie weich und zart dabei die Farben aufgetragen werden, bestimmen wir selbst. Mit eleganten Schwüngen die Harmonie zur Geltung kommt, unseren Leib in Wallungen bringt. Andere daran teilhaben und selbst ein Begleiter sind. In unserem Kunstwerk, das wir geschaffen haben. Ein Gemälde, das lebt, das mit vielen Farben und Gefühlen zu einem Meisterwerk herangetragen wird.

Die Kunst und die Leidenschaft

Die Kunst und die Leidenschaft, die wir in uns tragen, in Worte zu hüllen, ist etwas besonderes, fehlen doch die Zuhörer, die diese Art der Offenheit entgegentreten, gar fällt ihnen es schwer, eine Melodie zu hören, die noch nie gespielt worden ist. Diese Melodie, die unser Inneres berührt und in immer fortkehrende Schwingung versetzt. Die schönste Form der Berührung ist die unseres Geistes, tragen wir ihn doch tief und verborgen mit uns, mit all seinen Inspirationen und Empfindungen, die unsere täglichen Begleiter sind.

Eine durch Worte getragene Melodie findet diesen Weg zu unserem innersten Wünschen und Gefühlen deren Bestimmung es nicht immer ist, nach außen hin angepriesen zu werden, jedoch offen ist für eine Umgarnung, der wir nicht Herr sein können. Vielmehr können wir sie nicht kontrollieren auf einem immer wiederkehrenden Intervall der Freude. Gedanken über Gedanken, die uns durch eine Melodie getragen leicht erscheinen und trotzdem viel Mut abverlangen. Es doch einfacher ist, sich zu kontrollieren, als hilflos umgarnt einer Melodie hinzugeben, deren Ende nicht in Sicht ist. Schön das du dich von meiner Melodie zum Tanzen bewegen lässt.

Freue mich über einen Tanz mit dir, auch wenn der sommerliche Anfang sich zögerlich in voller Pracht entfacht, der mit einer Bestimmtheit in dir ein Lächeln zaubern wird. Ich freue mich auf dein Lächeln, ist es für mich ein Impuls, dass der Sommer schon bald mit einem wunderschönen warmen Schein mein Gemüt voller Wonne und Zufriedenheit erklimmen wird. Diese Wärme ist etwas Schönes, auch wenn man selbst kein Tänzer ist, vielmehr ein Komponist, der durch seine Melodie dir Wärme schenkt und dich zum Lachen bringt.