An den Wangen herab

Der Regen trifft mein Gesicht, peitscht mit leichten Hieben die Wangen entlang. Die Tropfen laufen zusammen, wandern denselben Pfad über das Kinn herab. Die Augenbrauen fangen, soweit es geht, das meiste davon ab. Bevor es in die Augen gerät und nichts mehr zu sehen ist. Es ist kälter als sonst, der Sommer ist nicht da, der Herbst beginnt. Das kühle Nass im Gesicht umwogt von leichten Winden, die vorbeiziehen. Es noch kälter wird im Gesicht. Die Gedanken bündeln sich.

Es ist die Jahreszeit, in der man sich besinnt, ein Resümee über die vergangenen Monate passiere lässt. Was ist alles passiert und war das vorauszusehen. Die Sinne sind geschärft, der Blick wird in die Zukunft gerichtet. Alles ist gut, so ist der Treibstoff, aus dem das Glück besteht. Gezielt eingesetzt, es wohl Wunder vollbringen mag. Die Wolken hängen am heutigen Tage tief und grau, Musik beschallt den Raum, Wind, der um die Häuser zieht.

Der Wind treibt erneut die Regengischt in mein Gesicht, es ist sehr frisch. Der Verstand völlig klar und wach. Es gilt das gesamte Bild zu sehen, deren Pinsel man in den Händen hält. Und zeichnet aus Leidenschaft. Farben, die einen selbst gefallen; ein Platz, an dem man gerne ist. Abgeschieden von allen und darauf bedacht ist, dass es einem auf ganzer Linie gut geht. Und das bis in alle Spitzen. Tropfen für Tropfen ist es gleichzustellen, wie mit dem Erleben, wenn man seine Ziele kennt.

Aus dem Trockenen wird dann ebenfalls erkoren, welche Blüten zum Vorschein kommen und in den Himmel hinauf getragen, in voller Pracht in Erscheinung sind. Der Gärtner in mir, keine grünen Daumen von Nöten hat, lieber mit Herz und Verstand, seinen eigenen Garten sähen wird. In dem das Leben, wie ich es mit vorstelle, noch sehr lange weitergelebt wird. Ich freue mich darauf, Regen für Regen meinen Garten füllen wird. Und alles zum Blühen kommen wird.