Salzfrosch

Quakend in der Ecke sitzend,
große Klappe und triefend,
der Schleim, der dich schmückt,
alles aus deinem Mund ist feucht,
salbt eifrig die Ahnungslosen,
zieht sie in dein Lügengespann,
die klebrige Zunge wartet schon.

Das nächste Opfer angepeilt,
die lange Zunge schnalzt rasch,
trifft genau das nächste Opfer,
kein Entrinnen in dem Moment,
du ziehst auch diesen zu dir hin,
schleimst in voll, hältst ihn hin,
nahe zu deinem Gesicht.

Blenderworte fliegen wild umher,
erzählen die großen Geschichten,
keine Einzige ist davon wahr,
dabei bist du doch ein kleines Licht,
das keinen eigenen Schatten wirft,
im Rampenlicht der braven Naiven,
das Opferbecken in dem du fischt.

Auch dein Teich wird vertrocknen,
eines Tages, wenn deine Maske fällt,
die Wahrheit dein Antlitz trifft,
keine Ausrede mehr an Gewicht hat,
niemand, der deine Geschichten glaubt,
die Sonne kräftig ins Gesicht scheint,
dich zeigt, wie du wirklich bist.

Doch dann ist es für dich zu spät,
alleine, in deinem Teich der Lügen,
alle um dich herum sind gegangen,
keine Bühne mehr auf der du stehst,
genug gequakt mit großem Maul,
jetzt ist es nur noch Salz du Frosch,
das dich aus den Gedanken löst.