Paravent

Wenn du geradestehst, verlierst du den Halt,
hast Ecken und Kanten und füllst den Raum,
trennst manchmal die Welten voneinander,
geschnitzt oder aus geschöpftem Papier,
doch willst du nur mitgestalten, diesen Blick,
geschmückt und verziert, mit Bildern bestückt,
wie es demjenigen beliebt, der dich aufstellt.

Welche besondere Wirkung du doch hast,
teilst einen Raum und stehst völlig frei,
beeindruckst ab dem ersten Moment,
und dennoch verbirgst du hinter dir,
der Blick wird auf das Ganze verwehrt,
Geheimnisse, die du schützt und zeigst,
einen kleinen Blick dahinter gewährst.

Viele Geschichten, die es über dich gibt,
lange gibt es dich und hast vieles verdeckt,
lüsterne Blicke der Fantasie angetrieben,
ein weiteres Wäschestück, das abgelegt,
ein Kostümschauspiel der besonderen Art,
angesehen und auf amüsanterweise erlebt,
die Scham, die sich hinter dir verbirgt.

Kichern und Gelächter, das du erlebst,
Freuden und Trauer so eng aneinander,
bis die Wahrheit an das Tageslicht kommt,
die Aufgabe erfüllt ist, nichts mehr verdeckst,
das Einzige, das bleibt, ist die Erinnerung,
die wohl bleibt, bis man diese verlebt,
schön, dass so manche Tradition bleibt.