Klangschale der Sinne

Die Schale steht auf einem kleinen Tisch und ist leer, doch nur auf den ersten Blick. In Wahrheit ist sie voller Klänge. Ein leichter Schlag mit einem Klöppel befreit den beruhigenden Gesang, der bis in das Innere dringt. Die Klangwellen reisen durch den Raum, erhellen die Sinne, beruhigen das Gemüt. Die Entspannung entfaltet sich, die Gedanken werden schwer. Die Glieder weit vom Körper gestreckt, alles ruht und lauscht den Gesängen, die scheinbar endlos sind. Jede Schale klingt in einer anderen Stimme, ein harmonischer Gesang. Der durch den Raum reist, bis tief zu unseren Sinnen, bis auch diese allesamt erreicht sind.

Melodische Feder, die in das Bewusstsein dringt, die Seele öffnet, vorsichtig immer weiter vordringt. In die entlegensten Orte tief in uns drinnen. Ruhe ausstrahlt, alles behutsam betritt. Völlige Ruhe kehrt dabei ein, wie eine Blume, die in der frühen Morgenstunde bei dem ersten Sonnenstrahl erwacht. Keine Barrieren werden gezückt, nicht geschickt in den Winkeln versteckt, es gibt auch keinen Grund die Kettenbrücke vor uns selbst hochzuziehen. Durch den Graben geschützt das Ereignis vom Turm aus anzusehen.

Viel mehr gilt es, die Mauern zu umgehen, als wären sie nicht da, den Sinnen ihren freien Lauf zu lassen. Eine Spielwiese zu schaffen, indem sich alles befreit, in einer völligen Entspanntheit und Gelassenheit. Wie ein Federstreich, der elegant im Winde geführt uns leicht berührt, eine Liebkosung der tiefsten Gedanken, das Selbst, das wir in uns tragen. Vereint mit den Klängen der Stimmen, die aus den Schalen klingen. Ein freier Augenblick, in dem die Zeit, die uns umgibt, keine Bedeutung mehr hat. Die Freiheit und Entspannung in uns blüht.