Erdtanne

Die Wurzeln liegen an der Oberfläche,
ragen sich durch die Erde und das Moos,
verflechten sich unbefangen hindurch,
bilden das Geäst, das tief verwurzelt ist,
dicker Stamm, der in die Tiefe ragt,
nicht nach oben wächst zum hellen Licht,
die Verwurzelung liegt im Dunklen,
nicht auf den ersten Blick zu erkennen,
wirkt es oberflächlich als wildes Gestrüpp,
ohne richtiger Ordnung oder festen Halt.

Dabei steckt alles tief im Erdinneren,
im Dunklen tief und geschützt verborgen,
die Verästelung liegt tief und reicht weit,
ein Nervennetzgespann, das weit reicht,
oft über die gedachte Fantasie hinaus,
gelabt und getränkt im feuchten Boden,
ein Martyrium der dunklen Stunden,
zurückgezogen, besinnt, neu ausgewogen,
die Sinne in eine neue Richtung gestimmt.

Im Erdreich verborgen blüht die Tanne,
ohne das sie mit Nektar Fremde lockend,
in der Hoffnung bestäubt zu werden,
dafür zu sorgen, dass der Fortbestand lebt,
eine neue Generation geboren wird,
doch ist diese Gunst nicht Bestand,
eine Aufgabe, die anderen aufgetragen,
und in einem anderen Leben erzählt,
viel mehr ist das Überleben ein Ziel.

Die Äste erstrecken sich weit hinaus,
durch alle möglichen Schichten hindurch,
finden immer einen besonderen Weg,
nehmen alle Herausforderungen auf,
nichts bleibt unerfahren unentdeckt,
ein Leben das aus dem Nichts geboren,
bis der richtige Zeitpunkt bevorsteht,
seine eigentliche Größe zu offenbaren.