Stil behalten

Die Verlockung ist groß, den Zahlen, Daten und Fakten an Gewicht zu schenken. Ist alles nur noch darauf abgestimmt, dem Konsum zu entsprechen, die eigene Kunst dabei zu verlieren, nur um sich anzupassen. Wie schön doch die Freiheit ist, darauf nicht angewiesen zu sein. Der Intention nachzugehen, völlig unabhängig, wie sich die Publizität auch entwickeln mag. Es geht um das Werk, das nicht für jeden verständlich ist. Keine leichte Kost, die es zu verspeisen gilt.

Ein Gericht, das dann serviert wird, wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Häppchenweise versteht sich von selbst. Ein leibliches Gericht mit vielen Geschmäckern, eine Gaumenfreude, die bis in die entlegensten Erinnerungen dringt. Es gibt keinen bestimmten Zeitpunkt dafür, vielmehr den Moment, den man miterlebt oder auch nachgelesen wird. Die Emotionen in Worte verpackt, ein Jungenstreich, der jetzt erst beginnt. Über einen längeren Zeitraum hinweg die Intellektuellen in einen Teich der Verwirrungen steckt.

Nicht der Koi Karpfen ist das Leben im Teich, sondern der Sauerstoff darin, der im Verborgenen liegt, ist das, was das Leben am Leben hält. Die Luft, die uns umgibt, der Nährstoff, den wir Zug für Zug in uns saugen, tief in unsere Lungen hinein. Schön, wenn dabei wertvolles Leben entsteht, auch in dunklen Zeiten schimmert. Freude verbreitet und in alle Richtungen funkelt. Der Beginn einer lebendigen Begegnung, die unsere Gedanken um uns herum und mit Blick auf den Koi zu kreisen beginnt.

Den Stil zu behalten, die eigene Identität, das Leben in den Händen zu halten. Andere mit Worten zu umgarnen, situationsbedingt viele Momente auszugraben. Die Worte frei im weiten Netz verteilt, gelesen, verstanden, mit anderen geteilt. Zu Tränen gerührt oder nicht verstanden, die Gefühle berührt oder vorbeigezogen, nicht berührt. Alles ist möglich, alles ist gewollt. Jedoch, wenn diese Worte, die die Welt bereisen, nur einen Einzigen berühren, dann ist das Ziel erreicht.