Gefedert

Mit Teer übergossen und alleine,
so fühlt es sich manchmal an,
wenn alles über einen kommt,
und scheinbar nichts funktioniert,
überschüttet mit weißen Federn,
als Vogel, der nicht fliegen kann.

Die Arme auseinandergestreckt,
leicht in die Höhen ragend,
die klebrigen Federn am Leib,
sehen schwer verkümmert aus,
nur im Traum kann ich fliegen,
schwarzer Tag, wolkenbedeckt,
jeder Flugversuch scheitert kläglich.

Doch ist der eiserne Wille da,
das Ziel und die Freiheit so nah,
doch klebt das Federkleid fest,
jede Bewegung fällt schwer,
gefangen im eigenen Nest,
das Pech an einem tropft,
sammelt sich und wird mehr.

Geduld und Scharfsinn sind gefragt,
weiter zu kämpfen für den Tag,
an dem sich die Schwingen strecken,
man hoch in die Lüfte aufsteigt,
nichts mehr an einem klebt,
die Federn befreit im reinen Weiß,
von Weitem schon königlich glänzt.

Das Haupt wieder aufrecht gestreckt,
in die Höhe ragend und mit Stolz,
durch die Lüfte ziehend, erhaben,
völlig frei und mit weitem Blick,
über die Vergangenheit hinweg,
die einem so vieles abverlangt hat,
doch jetzt ist die Freiheit so nah.