Gedankenpost

Den Wortspielen hingebungsvoll erlegen, im Segelboot sitzend, der Blick auf die Weite konzentriert. Kein Wort wird wirklich ausgesprochen, doch laut gedacht. Tiefer Wunsch, der verankert ist, Hoffnungen, die in einem leben. Der Schrei nach Liebe, der klanglos in den Himmel hallt. Immer wieder der nachdenkliche Blick in die Ferne, einer Pantomime gleich. Mimik und Gestik alleine reichen aus, um auch alles andere zu verstehen. Die Gefühle, die nicht zu verstecken sind, das Spiegelbild, das wir tragen nach außen hin.

Völlige Stille um uns herum, wenn der Blick in uns wandert und das Schauspiel beginnt. Liegen auf einer Wiese frei und in Wärme geborgen, mit dem Blick in die Zukunft und der Vergangenheit im Gepäck. Alles, was uns von jetzt ab bewegt, die eigenen Gedanken, die Welt, die wir uns schaffen, das, was wir uns vorstellen und erdenken können. Ein Konstrukt der Leidenschaften, die wir in uns hegen. Die verborgenen Talente und Sehnsüchte, die auf den Wegen, die wir sehen, ein ständiger Begleiter ist.

Die Gedanken wandern dabei umher, von einem Ort zum anderen. Eben war der Gedanke noch hier, schon ist er wieder fort, als Post versendet für ein anderes Ziel bestimmt. Es ist alles möglich, was wir uns wünschen, die Grenzen setzen wir uns selbst. Der Gedanke alleine daran ist ein Garant dafür, dass nur wir selbst diese Grenzen sehen. Nur ein Traum oder hat es mit dem wirklichen Leben zu tun. Was machen wir nur, wenn wir andere Gedanken sehen, erhalten als fremde Post, ein gedankliches Unterfangen, bei dem der Absender vorerst unbekannt ist.

Ein verrückter Gedanke, der dabei entsteht. Ist es einer Chiffre-Anzeige gleich, löst sich der Gedanke oder zeigt sich bei gegenseitigem Interesse auch die Person, die dahinter steht. Stehen dann die eigenen Tore offen und wird gemeinsam gesponnen in der Welt, die aus Träumen und Sehnsüchten besteht? Man wird sehen oder gar fühlen, wohin die Reise geht, dennoch sind die Tore nicht verschlossen, nur nicht ersichtlich auf den ersten Blick.