Violine

Die Backe liegt samt auf deinen Körper, gebettet in einer Schale, die sich an das Gesicht schmiegt. Bequem liegend beginnt eine Bindung zwischen Instrument und der Spielerin. In der einen Hand einen Bogen, fein gespannt und mit einem Schwung gezogen über das filigrane Instrument. Der ganze Körper bewegt sich einfühlsam in Wogen, keiner spielt in einem geraden Stand. Man wird eins mit dem Instrument, schwingt gemeinsam schöner Melodien entgegen. Geführt von Hand, der Klang im Bauch getragen, der zum Vorschein kommt.

Die andere Hand wiederum stimmt elegant die Seiten, die am Halse gelegen im Einklang mit der Melodie, die durch den Bogen gezogen. Erst das Zusammenspiel in Synergie lässt eine Symphonie erklingen. Erobert die Herzen der Zuhörer, die im Saale diesem Schauspiel zu Gast, jeder Schwung, der filigran gezogen, als emotionale Peitsche in den Raum trifft. Kein Ton geht spurlos vorbei und hinterlässt seine Spuren, die niemand vergisst.

Wie verzaubernd und mit Gefühlen geladen doch Musik ist, selbst in Gedanken getragen, in uns selbst ein Manifest auslöst. Bei dem wir selbst zu Gast, der Tribühne ganz nahe. Lassen uns fallen, werden in der Melodie, die uns umgibt, gefangen, getragen durch den ganzen Abend hinweg. Eine Welt, die man betritt, die keine Wünsche und Träume offen lässt. Bis der Bogen zu Ende gezogen und das Licht auf der Bühne erlischt. Die schöne Melodie doch in uns weitergetragen wird, in unserer Erinnerung weiter lebt.