Talisman

In der Tasche versteckt, um den Hals getragen. Ein Knoten im Seil, ein Muttermal an der Hand. Die Jahreszahl, die einen schon immer Glück gebracht hat, das Lieblings T-Shirt, das nicht mehr gewaschen wird. Die Uhr, die schon der Opa getragen hat. Die Halskette, die als Geschenk von einem Freund umgehangen wird. Der abgebrochene Zahn in einem Säckchen getragen. Der Hasenfuß tief in der Hosentasche versteckt. Die Muschel in der Hand oder der Teddybär, der auf jede Reise mitkommt. Die Ideen und Formen sind bunt und zahlreich. Die Bedeutung jedoch ist gleich, der Glaube daran. In jeder Situation nicht alleine da zu sein und Glück abzurufen, das einen in der Situation helfen soll.

Es ist gedanklich manifestiert, eingemeißelt tief auf unseren Gedankengranit, den wir durch unser Leben ziehen. Die Abhängigkeit, die wir selbst erschaffen, von einem Element oder Symbol in der Hand uns führen zu lassen. Dabei geht es nicht darum, das Glück zu jagen, sondern darum, zufrieden zu sein und glücklich zu leben. Alles andere kommt von alleine. Der Glücksbringer, der nur als Objekt der Überzeugung dient. Fortan in einer beliebigen Ecke liegt. Der Moment, in dem wir dazu in der Lage sind, zu verstehen, dass das Glück in uns selbst herrscht und wir keinen Glücksbringer dazu tragen müssen.

Wir selbst sind das Glück alleine, das es mit anderen zu teilen gilt. Diese Erkenntnis ist so wundervoll. Für wen wirst du in körperlicher oder gedanklicher Gestalt ein Glücksbote sein. Da zu sein, wenn man sich gegenseitig braucht. Mit jemand zu lachen und zu freuen. Das Leben genießen und das völlig frei. Denn das Glück ist überall dort, wo du bist. Wo ihr vielleicht sein werdet. Es liegt so greifbar nah, wenn ihr euren Geist befreit. Als erster kleiner Schritt ist vielleicht der Talisman in der Hand. Zumindest öffnet es euren Geist, an etwas zu glauben, es bereits zu fühlen, dass es so ist, wie es sein soll.