Sternenmeer

Schwarz ist die Nacht, keine Schleier oder Wolken zu sehen. Hoch am Himmelszelt ist alles frei, nur der Mond ist zu sehen. Hell der Schein, der von ihm strahlt. Das Sternenmeer ihn umgibt, als einzige Insel in der Tiefe zu sehen. Wie viele Träume und Wünsche doch im Verborgenen liegen, verteilt in diesem Meer. Schon jeder Stern hat einmal einen Gedanken getragen. Entsprungen in den Geistern der vielen Menschen, die hier auf der Erde warten. Gedanklich flogen sie schon alle hinauf, wollten ebenso hell leuchten und auf die Erde herab scheinen.

Der Wunsch, ein Stern zu sein, an den man denkt. Der Glück bringt, der Wünsche wahr werden lässt. Das Sternenmeer bei klarer Nacht grenzenlos schön ist. Es ist weit in die Ferne zu sehen, kein wirkliches Ende zu erkennen. Nur das, was man erblickt, die eigenen Grenzen erspäht. In die Realität zurückgekehrt und festgestellt, wie nichtig doch vieles ist, wenn man sich als Teil des Gesamten sieht. Wie viel Energie wir damit vergeuden, in Anbetracht des Antlitzes in der stillen Sommernacht. Es fehlt oft der Blick über die Grenzen hinweg.

Über unseren Schatten zu springen, den Willen zu stärken. Neue Wege zu gehen, die Welt zu erklimmen, den Horizont mit unseren eigenen Farben zu malen. Mit Freude im Gepäck und den Gedanken, die sich im Sternenmeer niederlegen, hoch am Himmelszelt. Ist es das Resultat, das wir sehen, jeden Abend, wenn der Blick nicht durch schleiernden Wolken verdeckt. Uns einen Moment schenkt, einen Moment, in dem uns ins Bewusstsein gerufen wird. Dass mindestens ein Stern in der Nacht auch für uns jeden Tag scheint. Unsere Gedanken vereint und uns glücklich stimmt.