Frühlingswind

Meine Augen sind geschlossen und ich fühle den Tag. Meine Augen lassen sich heute nicht täuschen oder beurteilen vorschnell an diesem Tag. Gebe mich meinen anderen Sinnen hin, nehme den Tag gezielt anders war. Spüren den leichten Frühlingswind, wie er über meine Arme streicht, meinen Körper berührt, bis über die Nase hinweg. Die Düfte mit sich tragend von frischen Gräsern, Blumen der besonderen Nuance des Frühlings. Ein herrlicher Duft, wohltuend und heimatverbunden. Die Erinnerungssynapsen werden gänzlich angestrengt. Es ist der Moment, in der die Sinne auf ihre Fähigkeiten getrimmt sind, mir eine andere Sicht auf die Umgebung verleihen.

Die Wärme auf meiner Haut lässt die Sonne grüßen, ich spüre sie intensiv, fühle mich wie in einer warmen Decke gehüllt. Doch ist es nicht die Wärme alleine, viel mehr das Gefühl, was mich dabei umgibt. Die Sicherheit und Geborgenheit, es liegt von jetzt ab in meinen Sinnen, mir geht es gut. So viele Geräusche, die mich umgeben, das fröhliche Zwitschern der Vögel, das Zirpen der Grillen in den hohen Gräsern, die Frösche am Teiche verteilt. Die spielenden Kinderstimmen, die mit Freunden am Spielplatz vereint, das Lachen der jungen Paare, die zu zweit durch den Frühling ziehen.

Ohne es wirklich zu sehen, die Augen sind noch geschlossen. Doch kann ich es dennoch erblicken. Ich schmücke mir die Situation aus, lasse mich von allem inspirieren, fühle die Umgebung, achte auf meine Sinne, bis das Bild immer klarer wird. Es liegt so viel Liebe und Freude in der Luft, der Frühling bewirkt so manches bei uns selbst. Eine andere Perspektive, ein anderer Blick und das auf dieselbe Stadt, den Ort oder auch das Land, in dem man lebt. Alles bekommt ein neues Gesicht, wenn die Sonne strahlt, die Farben und Gerüche durch die Landschaft getragen, ein anderes Bild ergibt.