Butterschnecke

Als streichzart angepriesen, verlockend in der Werbung vorgestellt. Ein goldgelber Glanz, der auf dem Teller scheint. Nur ein Frühstück mit dieser herrlichen Butter verspricht den wahren Geschmack. Zuvor war es undenkbar das es trotzdem schmeckt. Besonders im Zeitraffer, in der das Messer blank und sauber durch die Masse streicht, nur seitlich mit einer Kante. Der Schliff ist gewellt und die Butter spiegelt sich darin. Die Fahrt durch das Butterweiche lässt eine Schnecke entstehen.

Sie rollt sich schmackhaft und langsam in unser Bewusstsein, suggeriert uns die pure Freude. Als hätte man noch nie so einen einzigartigen Moment erlebt. Gar die Zeit bisher verschwendet und umsonst verlebt, wenn dieses Ereignis, diese Errungenschaft sich nicht in unserem Leben eine bedeutende Rolle spielt. Wie leicht es doch ist unsere Interessen zu wecken, Bedürfnisse zu schaffen die keine sind. Den Hunger in uns zu entfachen, nur das Gefühl labend, das es uns noch etwas besser gehen kann.

Ein schönes Bild, ein lupenreines Lachen, eine glückliche Familie ist zu sehen. Ist die Butterschnecke wirklich das, was uns fehlt? Oder viel mehr das Ambiente, die Menschen um einen herum. Die mit einem glücklich sind. Ist nicht genau in diesem Moment die Sehnsucht versteckt, nach der man sucht. Vielleicht kann man das alles bereits genießen, und die Werbung verstummt in den Emotionen und wird nur als Leckeres zu den Speisen wahrgenommen. Doch beides haben sie in dem Moment gemeinsam, es geht um die Zufriedenheit und das glücklich sein.

Wie es wohl schmeckt, das nächste Frühstück das gedeckt ist. Mit den Gedanken, die man dazu zuvor gelesen hat, ist einem jetzt dadurch bewusst nach dem, was unser wirkliches Verlangen ist. Und sei es nur ausgelöst durch den Biss in eine Butterschnecke. Es liegt an uns was wir daraus ziehen, welche Energien wir an Gewicht schenken. Oder uns damit beschäftigen nur noch Butter zu essen, damit das Glück von alleine kommt.